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Rückblick 1996

VDA Bundeskongress 1996 – Drei Lederhosen in St. Ingbert

Für eine Fahrt zu einem VDA-Bundeskongress ist mein Lieblingsplatz im
Bus neben zwei Aquarienfreunden, deren Kühlbox wichtiger ist, als der Kleiderkoffer.

Auch diesmal fiel für mich eine Kleinigkeit ab, so daß ich abends im Gasthaus „Grüne Laterne“ fast keinen Hunger mehr hatte. Richtig zünftig wurde es dann anschließend in der Hotel-Pizzeria, in der sich manche Aquarianer mehr aufhielten als in ihren Hotelzimmern. Ein gewisser Herr Rudolf P. verlangte lautstark nach einem Maßkrug, da ihm die Pilsgläser zu klein waren. Außerdem
würde ein Maßkrug besser zur Lederhose passen. So fühlten sich die drei Leserhosenträger gleich heimisch. Dank des steigenden Bierumsatzes
wurde der Pizza-Ofen noch einmal aktiviert, um den Aquarianern die
Kalorien auch in fester Form zuzuführen.

Abends beim Festball tauchten dann die drei Lederhosen wieder auf.
Schon kamen die ersten Saarländer auf mich zu: „Zieht den Bayern die
Lederhos’n aus!“ Ein anderer sagte: „Dir hammse ein Stück von deinen Knie-Strumpf rausgeschnitten!“ Wahrscheinlich war ihm das bayerische Kleidungsstück, genannt Wadlbeißer, kein Begriff. Als sie jedoch die zwei anderen Lederhosenträger an der Bar sichteten wurden sie etwas ruhiger und schloßen sofort mit Knieden Bayern Freundschaft.

Mit dem Bus zum Festball
Interessante Vorträge beim Kongress
Spanische Tanzeinlage
Sepp H. voll dabei - Ole!

Wenn wir drei einen Schuhplattler aufs Parkett gelegt hätten, wäre vielleicht die Stimmung bis zum Siedepunkt getrieben worden, so aber wurde das Ganze etwas gedämpft durch die etwas längeren Chorgesänge der Saarländer Bergmänner. Die anschließende Flamenco-Einlage brachte dann die erhoffte Stimmung. Eine Tänzerin verwirrte einen Aquarianer derart, dass er mich immer wieder auf sie aufmerksam machte. Dank dieses Hinweises sah ich mich genötigt, auch einen kleinen Blick zu riskieren.

Jedenfalls konnten manche Vereinsfreunde es kaum noch erwarten, in die Hotel-Pizzeria zurückzukehren. Hier wurde unser Vereinsvorstand zum Spender einer Maß Bier, nachdem er mehrere Male diskret auf die Ehrung am Vormittag hingewiesen wurde.

Einige verwechselten dann in den frühen Morgenstunden den Portier mit dem Pizzeria-Kellner. Diesem war es recht, denn so konnte er auch einmal die sprichwörtlich bayerische Gemütlichkeit kennenlernen.

So mancher Spätheimkehrer holte dann während der Dia-Vorträge seinen Schlaf nach.

Zufällig fand während des VDAKongresses das traditionelle St. Ingberter Lyoner-Fest statt. Selbstverständlich ließen es sich die drei Lederhosen nicht nehmen, auf einen Sprung vorbeizuschauen. Hier gab es neben Musik und Unterhaltung etliche Lyoner-Stände. Es gab Lyoner mit Kartoffelsalat, Lyoner-Gulasch, Lyoner gegrillt und Lyoner-Räuberpfanne. Nachdem wir alle Stände durchprobiert hatten, konnten wir für längere Zeit keine Lyoner mehr sehen. 

Auch der Tag in Saarbrücken war sehr interessant. Es wurde zwar sehr viel umgebaut, aber jeder fand ein Cafe oder ein Geschäft nach seinem Geschmack und Geldbeutel. So wurde der Schnäppchenjäger Gustav D. zum Großeinkäufer im Ramschladen Metzen. Neben der für seinen Geschäftssinn nicht gerade preiswerten Fünf-DM-Sonnenbrille zeigte er noch großes Interesse an einem Sortiment Christbaumkugeln und einer Gasmaske. Ob er diese für sich oder seine Hinterleute erstehen wollte, ist nicht bekannt.

Übrigens, wir haben auch alle Vorträge besucht. Die meisten waren sehr interessant und informativ. Wir freuen uns schon auf den nächsten VDA-Kongress in Goslar.

Auf der Jagd nach aquaristischen Schnäppchen