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Rückblick 1991

Am Samstag, den 05. Oktober 1991, um 7.30 Uhr (nach Aussage eines gewissen „Präsidenten“ ‚… also mitten in der Nacht…‘) starteten wir zum Vereinsausflug 1991, der diesmal zwei Tage dauern und uns in die Schweiz führen sollte. Wir – das waren insgesamt 58 Aquarienfreunde einschließlich -freundinnen (gemeint sind sowohl Aquarien- als auch nur -freundinnen) und ein ‚ganzer Schwung‘ Kinder.

Nach einem kleinen Abstecher im Dachauer Osten – nein, keine Heimschau bei einem gewissen Stefan G. war angesagt, sondern besagter Stefan G. nebst Ehefrau hatten zwar nicht ihr Kind, jedoch den entsprechenden Kinderausweis vergessen – fuhren wir im herbstlichen Nebel Richtung Bodensee.

Die Zeit der Fahrt verging im Flug. Großen Anteil daran hatte Vereinsfreund Stefan G. (ja, es ist schon wieder der Gleiche!), der den ganzen Bus mit den neuesten (und neuen und etwas älteren und alten und uralten) Witzen unterhielt. Manche Mitreisende, besonders intensiv Vereinsfreund Hans K., gingen ihrer gewohnten Vormittagsbeschäftigung nach – sie schliefen! Bald schon konnten wir den Bodensee auf der einen Straßenseite und ‚jede Menge Obst‘ auf der anderen Straßenseite sehen. Richtig sehen konnten wir eigentlich nur das Obst, denn der Bodensee verhüllte sich vornehm unter einer dichten Nebel-Wolken-Schicht.

Mittags kehrten wir in einem Gasthof unweit des Bodensees ein, den wir nach eineinhalb Stunden gesättigt und zufrieden verließen (lediglich Vereinsfreund Gustav D. meinte, seine Portion – oder waren es mehrere Portionen? – hätte wohl noch etwas größer sein können). Bedauert haben alle, daß Vereinsfreund Hans Peter K., seines Zeichens Vereinskassier, kurzfristig nicht auffindbar war, als die Bedienung die eingenommenen Speisen und Getränke abkassierte.

Mittlerweile hatte sich der Nebel verzogen und wir steuerten in strahlendem Sonnenschein die Schweizer Grenze an. Ohne Grenzaufenthalt gelangten wir zügig nach Schaffhausen, wo wir den dortigen Rheinfall besichtigten. 

Ich muss schon sagen, der „Einfall mit dem Rheinfall war wirklich kein Reinfall!“. Der Rheinfall mit seinem tosenden Rauschen und der hoch empor spritzenden Gischt war wirklich ein Erlebnis – auch aus der Ferne bei einer Tasse Kaffee und Kuchen. Einige Reiseteilnehmer, darunter Vereinsfreund Josef „Beppo“ L., hatten offensichtlich die morgendliche Körperreinigung auf Nachmittag verschoben, jedenfalls ließen sie es sich nicht nehmen, durch die  Wasserschwaden des Rheinfalls hindurch per Schiff zu einer Aussichtsinsel zu fahren. Voll mit neuen Eindrücken und noch mehr mit Wasser kehrten sie zum Bus zurück.

Schon im Bus war’s lustig

… erst recht beim gemeinsamen Abendessen

Auch die letzte Etappe dieses Tages verlief ohne Komplikationen. Wieder zurück über die Grenze fuhren wir zu unserem Übernachtungsort Bad Säckingen ins Hotel „Zum Goldenen Knopf. Das Hotel, unmittelbar am Rhein gelegen, war recht komfortabel. Besonders die Kinder und gewisse Fußball-(Sportschau-) Freaks waren über das Vorhandensein von Fernsehern auf den Zimmern begeistert. Lediglich das hoteleigene Restaurant war wegen Pächterwechsel vorübergehend geschlossen, und so mußten wir unser gebuchtes Halbpensions-Abendessen auswärts einnehmen.

Nach einer ungewollten nächtlichen Busrundfahrt durch sämtliche Vororte und Industriegebiete von Bad Säckingen gelangten wir schließlich zu dem Restaurant und konnten dort ein viergängiges Menü einnehmen (Für manche Vereinsfreunde hatte das Menü mehr als vier Gänge, denn sie machten vom Nachschlag-Angebot des Wirts ein oder mehrere Male regen Gebrauch und halfen obendrein noch ihren kapitulierenden Frauen und Kindern!).

Wieder im Hotel angekommen zerstreute sich die Reisegruppe über die Gaststätten/Kneipen von Bad Säckingen. Wann wer und wie ins Bett gelangt ist, ist nicht nachzuvollziehen. Lediglich Vereinsfreund Gustav D., inspiriert durch mehrere Gläser „Suser“ (junger Wein), war gegen Mitternacht lautstark als „Trompeter von Säckingen“ (?!) zu vernehmen.

Am nächsten Morgen trafen sich alle beim Frühstücksbuffet wieder. Dass die zuletzt Eingetroffenen mit einem knappen Frühstück vorlieb nehmen mussten, lag wohl daran, dass gewisse Frühaufsteher lediglich „zwei Portionen Kaffee und sieben bis acht Semmeln und Käse und Wurst und …“ gefrühstückt hatten.

Bei wechselhaftem Wetter mit bedecktem Himmel und Schauern ging es dann zum eigentlichen Ausflugsziel, dem Baseler Zoo, den wir nach einer guten Stunde erreichten. Jetzt konnte jeder Reiseteilnehmer frei nach seinen Wünschen den Tag gestalten. Die überwiegende Mehrheit ging in den Zoo, der Rest nutzte den Aufenthalt für einen Besuch der nahegelegenen Altstadt von Basel.

Mich – der ich zu den Zoobesuchern zähle – hat besonders die Menschenaffen-Station begeistert, sowie – wie könnte es anders sein – das Vivarium. Aquaristisch bemerkenswert erscheint mir zum einen im negativen Sinn der oftmals unglückliche Besatz der Süßwasserbecken (in einem Fall: Australische Ährenfische zusammen mit Südamerikanischen Antennenwelsen und Afrikanischen Malawisee-Cichliden!), zum anderen im positiven Sinne der überaus gute Pflanzenwuchs in den durchwegs sehr hohen Becken (Wasserstand ca. l m !).

Da das Wetter nicht viel besser wurde, war ein Zoobesuch genau das Richtige, konnte man sich in den verschiedenen Tierhäusern doch immer wieder unterstellen. Auch das Zoo-Restaurant war in Anbetracht des Wetters verlockend, nicht jedoch in Anbetracht der „Schweizer Preise“.

Bis 16.00 Uhr trafen alle Ausflügler verabredungsgemäß am Bus ein, und wir konnten pünktlich und vollzählig (ohne ‚Schwund‘, wie unser Busfahrer Heinz bemerkte) die Heimfahrt antreten.

Mit wachsendem Rückreiseverkehr „stauten“ wir auf der Autobahn Richtung Heimat. Mit einbrechender Dunkelheit wurde es zunehmend ruhiger im Bus; die meisten Insassen hatten die Augen geschlossen und gingen in sich. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Raststätte zum Abendessen und bei abflauendem Verkehr erreichten wir ohne Zwischenfälle gegen 23.00 Dachau.

Wir haben wieder einmal einen lustigen, tollen (und zugleich lehrreichen !?) Vereinsausflug erlebt.

… erst zu fortgeschrittener Stunde zeigten die ersten Ermüdungserscheinungen